Nervosität kommt bei unserer ersten Mannschaft aktuell nicht auf. Obwohl sie im Verlauf der Hinrunde einige Zähler liegenließ, präsentiert sie sich sehr aufgeräumt und will nach der Winterpause deutlich mehr Heimsiege einfahren. Der Vorsprung auf einen direkten Abstiegsplatz beträgt elf Punkte und unser Team steht in der Winterpause auf Rang elf der Tabelle. Sie musste so wenige Gegentore (31) wie ein Team in der Spitzengruppe hinnehmen, jedoch fehlt in der Offensive die Effektivität: lediglich 28 Tore schoss unsere Elf in 16 Spielen, allein Schlusslicht Türkspor Beerfelden traf seltener.
Dennoch zeigt sich Abteilungsleiter Fabian Daum entspannt: „Zufrieden bin ich mit dem Auftreten unserer Mannschaft, die auswärts fünf Spiele gewonnen hat und aus einer gut organisierten, sehr gefestigten Defensive spielt.“ In der Tat ist es nicht leicht, Tore gegen unsere Mannschaft zu erzielen, das haben auch die Gegner immer wieder während der Hinrunde betont. Vorne fehlt aber noch die notwendige Durchschlagskraft: „Wir betreiben immer einen hohen Aufwand in unseren Spielen, nur der Ertrag stimmt einfach nicht, weil wir zu fahrlässig unsere Chancen herschenken.“
Das ist aber auch nicht ganz verwunderlich, weil wir nach dem Kreisoberligaabstieg vor zwei Spielzeiten unsere beiden Angreifer ziehen lassen mussten und jetzt einen Neuaufbau in diesem Bereich betreiben. Im Sommer kam der erst 19-jährige Noah Wolf vom FV Mümling-Grumbach, der bereits sieben Tore erzielte und auch der gleichaltrige Tommy Krauss, der meist über die Außenposition unser Spiel forciert. Trotzdem benötigen beide noch Zeit und Geduld. Hinzu kommen Matthias Bergmann (18 Jahre) und Leon Hess (21). „Allen müssen wir aber zubilligen, dass sie ihre Erfahrungen sammeln dürfen“, sagt Daum, der feststellt, dass die Entwicklung stimme: „Unser erstes Ziel ist es, dass wir die jungen Fußballer gut integrieren und in der A-Liga wieder ein neues, durchschlagskräftiges Team aufbauen. Die jungen Spieler, die gerade nachwachsen, sind unsere Zukunft, was man beim 1:1 gegen Spitzenreiter SSV Brensbach gesehen hat, als unsere Mannschaft auf Augenhöhe war, verdient den Punkt mit viel Leidenschaft erkämpfte – auch wenn die SSV spielerisch überlegen war“, betont Fabian Daum.
Ziel sind die ersten fünf Plätze
Ein wichtiger Faktor in dieser Entwicklung ist Dominik Neff, der im zentralen Mittelfeld die Fäden zieht und das Team antreibt. Er nimmt die jungen Leute mit, wirkt integrativ und steuerte bereits neun Tore bei. Der „Kainsbacher Bub“ ist nach wie vor nicht aus dem Spiel der Mannschaft von Spielertrainer Robby Weimar wegzudenken, der im Club enorme Wertschätzung bekommt: „Robby genießt das Vertrauen der Spieler und bietet ein starkes Training an.“
Neuerwerbungen können wir zur Winterpause nicht vermelden, allerdings kam Marc Jung aus Wiesbaden zurück und wird auch wieder am Training teilnehmen: „Er ist auf jeden Fall ein Mann für die Kette hinten und kann den Kader weiter verstärken“, freut sich Fabian Daum. Der Platz in der zweiten Tabellenhälfte soll es für diese Saison nicht gewesen sein. Wir haben aktuell keine Verletzten zu beklagen, sind uns unserer Spielstärke bewusst und wollen am Ende dieser Spielzeit unter die ersten fünf Mannschaften kommen. Die Grundlage dafür soll mit jeweils einem Sieg in den Nachholspielen am Sensbachtaler Buckelweg und zu Hause gegen Rothenberg gelegt werden.
Unsere Reserve muss sich erheblich steigern
Unsere zweite Mannschaft wird sich dagegen erheblich steigern müssen, wenn sie den Abstieg in die C-Liga noch verhindern will. Derzeit liegt unsere Reserve auf dem vorletzten Tabellenplatz, mit lediglich zwei gewonnenen Spielen, drei Unentschieden und 11 Niederlagen. Nach dem souveränen Aufstieg im letzten Jahr, ist die Konkurrenz in der B-Liga nun aber erheblich stärker. Spielen doch hier etliche erste Mannschaften aus dem hinteren Odenwaldkreis und auch die Reserve-Teams der anderen Vereine sind insgesamt stärker geworden. Das Trainerteam Nick Stiebitz, Dennis und Stefan Meister werden allerdings nichts unversucht lassen, um die restlichen Spiele in der Rückrunde erfolgreicher zu gestalten. Die Vorzeichen sind nicht aussichtslos, denn die Trainingsbeteiligung ist gut und macht Hoffnung.