Die SG punktet wieder mit dem Grillfest und Oldtimer-Treffen

Über 300 Fahrzeuge waren zu Gast beim Mai-Fest der SG Nieder-Kainsbach/Affhöllerbach rund um den Sportplatz. Das Spektrum reichte von Traktoren und Sonderfahrzeugen über Zweiräder bis zu Cabriolets und Pkw des vergangenen Jahrhunderts.

Jürgen Abraham, Vorsitzender der SG Nieder-Kainsbach/Affhöllerbach erinnert sich gern, wie das Grillfest am 1. Mai vor gut 25 Jahren begann: „Einige Fußballer trafen sich mit einem Kasten Bier, einem Holzkohlegrill und ein paar Bratwürsten am Sportplatz und feierten zwanglos.“ In den Folgejahren schlossen sich Freunde und Familien der Sportler an, und mit der Zeit kamen auch Radfahrer und Maiwanderer auf eine kurze Rast bei Getränk und Wurst vorbei. Mit dem wachsenden Interesse kam Vereinsmitglied Norbert Tenz auf die Idee, neben dem kulinarischen noch ein weiteres Erlebnis anzubieten, und stellte seinen eigenen kleinen Oldtimerfuhrpark aus. Das kam gut an.

In den folgenden Jahren lud der Verein zu einer Schau von Oldtimern und Cabriolets ein. Schnell wuchs nicht nur der Bekanntheitsgrad des Festes bei den Ausflüglern, sondern auch weit über die Region hinaus bei vielen Oldtimer-Besitzer. Neben den Veteranen ist die Unterhaltung durch die Blaskapelle Langenbrombach seit 13 Jahren ein fester Bestandteil des beliebten Ausflugsziels am 1. Mai. „Man trifft Leute, die man das ganze Jahr nicht sieht“, so Brigitte B. aus Ober-Kainsbach.

Heute beherrschen zwei Drittel der Fläche um den Sportplatz die Ausstellung der Gefährte aus vielen Epochen des vergangenen Jahrhunderts. Auch wenn viele Gäste ihre „Steckenpferde“ haben, so gibt es daneben aus anderen Bereichen viel zu entdecken oder zu bestaunen. Egal ob den Mercedes aus der Vorkriegszeit, die Schwalbe aus den Siebzigern oder den polnischen Schlepper „Ursus“, der 1952 baugleich war mit einem Modell von Lanz Mannheim, wie ein Fachmann erklärt. Dieses fast schon zu edel für die Arbeit wirkende Fahrzeug hat eine ganz besondere Eigenschaft: Es wird mit dem Lenkrad angekurbelt. Nachdem man den Brennraum vorgeglüht hat, nimmt man das Lenkrad ab und öffnet an der linken Seite die Abdeckung, steckt dies dort an und wirft nun mit dem Lenkrad den Motor an.

Weit bekannt ist auch der „Porsche-Dieter“, mit bürgerlichem Namen Dieter Schwinn, mit seinen roten Nutzfahrzeugen aus dem Hause Porsche. Auch in diesem Jahr ist er mit seinen sechs Traktoren aus den Jahren 1956 bis 1962 mit dabei und freut sich nicht nur über das Interesse der großen und kleinen Besucher, sondern auch auf das Treffen mit Gleichgesinnten der Oldtimerszene. Mit dabei ist auch sein Freund und Monteur Albert Hennes, der früher Händler für Porsche-Landmaschinen in Biblis war und heute die Traktoren von Dieter Schwinn wartet und repariert.

Gute Atmosphäre, interessantes Programm und angenehmer Umgang mit den Gästen, das hört man immer wieder von den zahlreichen Besuchern. Die Preise sind human, und positiv fällt vielen Besuchern das fehlende Pfandgeld auf. „Woanders muss man seinem Pfand hinterherrennen oder sich anstellen“, erwähnt auch ein Gast aus Beerfurth, der seit Jahren mit Freunden den 1. Mai bei schönem Wetter hier feiert. Bernd Jochen lobt die Planung und das Programm neben der Oldtimerschau. Dafür nimmt er auch gern die fünf Stunden Anreise mit seinem Käfer aus Weinolsheim in Rheinland-Pfalz jedes Jahr in Kauf.

Bereits fünf Tage vor dem Fest beginnen die Helfer mit dem Aufbau und den letzten Erledigungen für das Fest, erklärt Vorsitzender Abraham. Am 1. Mai selbst sind den ganzen Tag rund 75 Ehrenamtliche Helfer im Einsatz. Diese sind zum Teil Mitglieder der SG Nieder-Kainsbach/Affhöllerbach, aber auch Familienmitglieder der Sportler. In diesem Jahr gibt es neben einem Getränkestand eine Grillstation, eine Brezelbackstation, Eis, Kuchen und Torten. Für die Kleinen gibt es eine riesige Hüpfburg.

Von Dirk Zengel, Odenwälder Echo, 3. Mai 2019